Über mich
Ich möchte als alter Mann sagen können: „Ich habe alles getan, was ich wollte, ich habe ungeheuer intensiv gelebt und ich habe nicht das Gefühl, ich hätte irgendetwas versäumt“. - Tiziano Terzani
Über Klaus
Geboren 1965 in Bad Kreuznach widmete Klaus sich schon als Jugendlicher dem Leistungssport. Über die Jahre hat er Erfahrungen in verschiedenen Sportarten gesammelt. Dabei hat er sich jeweils über einen bestimmten Zeitraum mit einer Sportart intensiv auseinandergesetzt, als Aktiver und als Trainer.
Die Freude am Unterrichten zeigt sich in seiner jahrelangen Tätigkeit als Grundschullehrer. Später arbeitete er als Schulleiter, um über den Unterricht hinaus an seiner Schule Verantwortung übernehmen, eigene Ideen und Projekte mit anderen entwickeln und umsetzen zu können.
Früher stand für ihn der Leistungsgedanke im Mittelpunkt, sich selbst immer weiterentwickeln zu wollen und seine eigenen Leistungsgrenzen zu erfahren. Der Erfolgsgedanke wich dem Bedürfnis, innere Ruhe und Balance finden zu wollen. Heute ist es ihm nicht mehr wichtig, ein bestimmtes Ziel, zum Beispiel eine bestimmte Zeit beim Marathon zu erreichen. Vielmehr ist die Weiterentwicklung des Körpergefühls an sich das Ziel. Beim Bergsteigen und beim Klettern am Felsen erfuhr Klaus intensiv, was es heißt, eins mit sich selbst und der Natur zu sein, Alltagsstress hinter sich zu lassen und ganz bei sich anzukommen. In dieser Zeit hat er aus Neugierde Yoga ausprobiert und dabei festgestellt, dass Yoga über die Aspekte Kraft, Bewegung und Balance hinaus Türen öffnen kann.
Nachdem er selbst einige Jahre Yoga praktizierte, absolvierte er eine Ausbildung als Yogalehrer bei Andreas Ruhula und Sybille Schlegel in der Hatha Vinyasa Parampara Schule in Mainz. Diese Ausbildung sollte zunächst dazu dienen, seine Erfahrungen und sein Wissen über Yoga für sich selbst zu vertiefen, Konzentration, Bewusstheit und Beweglichkeit zu verbessern. Mit der Zeit bekam als zweiter Zugang zu der so gewonnenen Ruhe die Meditation hinzu. Schrittweise gewann sie einen immer größeren Stellenwert in seinem Leben.
In einer Zeit der Dauerbelastung durch den Beruf und daraus resultierender stressbedingter gesundheitlicher Probleme konnte Klaus auf die positive Wirkung von Meditation und Yoga zurückgreifen. In dieser Zeit entdeckte er Achtsamkeit (MBSR) als ergänzenden Weg für sich, um im Alltag bei sich zu bleiben. Mithilfe der Achtsamkeit gelang es ihm, mit belastenden Einflüssen achtsamer umzugehen, Stressfaktoren frühzeitig zu erkennen und Wege des Umgehens mit ihnen zu finden.
Heute stellt sein Zuhause in der Natur einen besonderen Rückzugs- und Kraftort für ihn dar. Hier findet er Ruhe und kann sich auf sich, seine Werte und seine Art des Lebens besinnen. Als Konsequenz gründete er dort seine eigene Yogaschule. Damit hat er sich auf den Weg gemacht, um seine Lebensvorstellungen und Werte immer mehr umzusetzen und diese gleichzeitig auch weiterzugeben.
Seit November 2020 bietet er Yogakurse an und macht Meditationsangebote. Ab Frühjahr 2021 werden auch Achtsamkeitskurse (MBSR) angeboten.
Wir als Vertraute, sind froh und dankbar (glücklich), dass Klaus diesen Weg so für sich gefunden hat und nun auch diesen Schritt nach außen geht, um andere auf ihrem persönlichen Lebensweg durch Yoga, Meditation und Achtsamkeit zu unterstützen.
Iris, Mélanie und Martin
Über mich
In den letzten Jahren als Schulleiter habe ich diese Vorstellung von Leben und das dazugehörige Lebensgefühl immer mehr verloren - bis hin zu einem Zustand des nur noch Funktionierens, ohne Zeit oder Energie zu haben, über das Leben nachdenken zu können oder es überhaupt noch leben zu können. Ich hatte mich so weit verloren, dass das Leben seinen Sinn verloren hatte und ich meine Ideale, Werte und Ziele nicht mehr sehen konnte.
Während einer langen Phase des „wieder zu mir Findens“ hatte ich das Glück, dass vieles, was mir früher schon wichtig war, was mein Denken und Handeln beeinflusst hat, noch da war und wieder Raum erhalten konnte. Mit der Zeit wurde klar: das Streben nach Erfolg und Anerkennung, das Übernehmen von Verantwortung und Führung sind alles wichtige Aspekte. Sie sind aber nicht der Sinn unseres Lebens.
Durch das Leben mit der Natur, das Klettern, das Leben von Yoga und Meditation, das Erlernen eines achtsamen und bewussten Lebens, das Zusammenleben mit meiner Frau, unsere Hunde und die Großfamilie, die Liebe meiner Freunde, das Entdecken immer neuer Ideen ist mein Leben heute so reichhaltig, dass jeder Tag ein besonderer Tag ist.
In diesem Sinne hat sich mein Leben Schritt für Schritt geändert. Neue Werte, Denkweisen und Einsichten sind langsam entstanden. Heute ist es für mich wichtig, diese immer mehr leben zu können. Dazu gehört das Geschenk, diese auch weiterzugeben.
„Es ist unglaubliches Glück, in so einer Welt aufzuwachsen, sie ist viel reicher als eine, die nur aus Dingen besteht. Das meine ich, wenn ich von der Wahrheit hinter den Dingen spreche. … Sobald du aber darüber nachdenkst, oder meinetwegen auch aufhörst zu denken, wird dir klar, dass dieser Wald ein eigenes Leben hat, auch eine eigene Geschichte, und alles wird viel schöner. … Diese Welt ist ein Wunder! Sie ist ein unglaubliches Wunder! Und wenn du es schaffst, dich als Teil dieses Wunders zu fühlen, nicht das du mit den zwei Augen und zwei Füßen, sondern das DU, dein innerstes Wesen – was kannst du dann noch wollen?“
– Tiziano Terzani
„Yogas citta-vrtti-nirodhah (2. Sutra): Yoga ist die Fähigkeit, sich ausschließlich auf einen Gegenstand, eine Frage oder einen anderen Inhalt auszurichten und in dieser Ausrichtung ohne Ablenkung zu verweilen.“
– Patanjali
Yoga bedeutet Einheit – die Einheit von Körper, Geist und Atem. Mit dem Erlernen und dem Erleben von Yoga habe ich diese Einheit spüren gelernt. Ich finde heute Ruhe, Kraft und ein positives Lebensgefühl in mir, welche immer weiter wachsen. Dies weiterzugeben vervollständigt die Einheit.
„Meditation dient dazu, aus unserer eingeschränkten Wahrnehmung aufzuwachen und die umfassendere Natur der Wirklichkeit, unser innerstes Wesen, zu erkennen. … Der Weg der Einsicht (vipassana) … zielt darauf ab, mit dem Leben so zu sein, wie es ist, und in dieser Präsenz Einsicht in die Natur der Wirklichkeit zu gewinnen.“
– Tara Brach
Meditieren ist für mich keine Entspannungstechnik. Durch das Meditieren verändert sich meine Einstellung zu mir selbst und zum Leben. Indem ich meditiere, konfrontiere ich mich mit meinen Vorstellungen, Werten und Erwartungen. Es stellen sich grundsätzliche Fragen, wie „Was ist mir wirklich wichtig?“ oder „Was beschäftigt mich in meinem Innern?“ oder „Worin besteht meine Herausforderung?“ Lebendigkeit, Entspannung und ein glückliches Lebensgefühl entwickeln sich Schritt für Schritt quasi von selbst.
Klaus
Mein Weg zu Karuna
Die ersten Schritte
Durch das Kennenlernen und das Praktizieren von Yoga mithilfe meines Lehrers Andreas Ruhula und meiner Lehrerin Sibylle Schlegel, die in Mainz eine Yogaschule leiten, durfte ich lernen, immer mehr Ruhe, Gelassenheit, Erdung und Stärke in mir selbst zu finden. Auf meinem Weg habe ich diese Führung auf eine ganz bestimmte Weise erlebt: Den LehrerInnen ging es immer darum, mich zu unterstützen, für mich auf die Art da zu sein, wie es gerade gut für mich war. Dabei verstanden sie es, ihre eigene Persönlichkeit zurückzustellen, indem sie mir lediglich Möglichkeiten aufzeigten und mich meinen eigenen Weg selbst finden ließen.
Diese Art zu lehren, Unterstützer für einen individuellen Weg zu sein, kein einengendes System zu haben und ohne mit Druck oder Macht zu arbeiten, hat mich sehr beeindruckt und mir gezeigt, wie ich selbst als Lehrer sein möchte.
Yoga in meinem Leben
Seitdem ich Yoga praktiziere sind mir immer wieder indische Texte und Überlieferungen begegnet, in denen ich Antworten und Anregungen finden konnte. Hierbei handelt es sich um die veden वेद (mündlich und schriftliche Sammlung religiöser und philosophischer Texte, die in alle indischen Religionen und Philosophien hineinwirken), die upanishad उपनिषद् (ein später Teil der veden), aber auch um die bhagavad gita भगवद्गीता, das mahabmarata महाभारत und das ramayana रामायण (indischen Epen, mit deren Hilfe religiöse, philosophische und weltanschauliche Antworten und Beispiele gegeben werden).
Besonders die Figur des hanuman हनुमान् (wichtiger Akteur des ramayana), der für selbstlose und bedingungslose Hingabe steht, hat mich immer angesprochen. Sehr schnell bin ich dann auf den Begriff des bhakti भक्ति gestoßen. Für mich persönlich bedeutet dies eine Lebenseinstellung, in der sich vieles für mich auf selbstverständliche Art verbindet:
Wenn ich andere Menschen unterstützen kann, mache ich dies ohne Hintergedanken. Es geschieht selbstlos.
Wenn ich andere Menschen unterstützen kann, empfinde ich dabei Freude und Erfüllung.
Wenn ich andere Menschen unterstützen kann, erfahre ich selbst einen Sinn.
Alles hängt zusammen
Durch einen Zufall bin ich über das Symbol des endlosen Knotens srivatsa श्रीवत्स gestolpert. Diesen gibt es in sehr vielen Kulturen (er hat keltische Varianten bis hin zu tibetischen). Grundsätzlich symbolisiert er, wie alles auf der Welt miteinander verbunden ist. Neben der Tatsache, dass er ein Symbol des Glückes ist, erinnert er an den Zyklus des Lebens und weist auf die Verflechtung von Weisheit und Mitgefühl hin.
Eine Idee entsteht
In all diesen Aspekten finde ich mich als Yogalehrer, und immer stärker auch mit allen anderen Teilen meines Selbst wieder. Während meiner gesundheitlichen Krise im Jahr 2020 manifestierte sich zunehmend der Wunsch, diese Lebenseinstellung mehr zu leben und mein Leben konsequenter danach auszurichten. Mit dieser Motivation habe ich begonnen, selbst Yoga zu unterrichten (Meine Yogalehrerausbildung hatte ich im Jahre 2018 mit dem Ziel durchlaufen, für meine eigene Praxis mehr zu lernen und zu verstehen. An ein Unterrichten hatte ich damals nicht gedacht.).
Aufgrund glücklicher Umstände konnte ich im Sommer und Herbst 2020 zu Hause einen eigenen Yogaraum einrichten. Hier biete ich kleine Kurse und Einzelstunden an. Diese Kurse sind bewusst auf fünf Teilnehmer beschränkt, da sich so auf natürliche Weise eine Beziehung entwickeln kann, die es mir erlaubt, nach meinen Vorstellungen als Lehrer mein Wissen weiterzugeben.
Im Laufe meiner Erkrankung habe ich neben dem Yoga auch das Meditieren als einen wichtigen Aspekt in meinen Alltag integriert. Daraus hat sich dann ergeben, auch Meditationskurse anzubieten. Diese sind einerseits an meinen Meditationserfahrungen orientiert, andererseits geben sie auch den Teilnehmern Raum für eigene Erfahrungen und Bedürfnisse.
Yoga ist eine lebenslange Weiterentwicklung
Mit meiner Praxis in hatha vinyasa yoga konnte ich für mich sehr viel erreichen. Stabilität, Kraft, Beweglichkeit, Körpergefühl und das bei mir ankommen haben sich immer mehr etabliert. Wichtig ist auch das Beschäftigen mit dem philosophischen Hintergrund. Aber immer gab es auch das Gefühl „da fehlt noch was“. Nachdem ich im Rahmen von Fortbildungen und Yogafestivals mehrmals auch mit yin yoga in Berührung gekommen bin, konnte ich am eigenen Körper spüren, wie die ruhige Praxis, das Arbeiten auf Faszienebene und das mit mir noch einmal anders konfrontiert mir den nächsten Entwicklungsschritt ermöglicht haben. Mittlerweile ergänze ich mein Wissen schrittweise durch weitere Fortbildungen, die yin yoga mit der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) verbinden.
Karuna
Während der Verwirklichung meiner Idee einer kleinen und persönlichen Yogaschule habe ich das Paliwort karuna करुण kennengelernt. Es bedeutet (tätiges) Mitgefühl oder Liebe. Hierin verbinden sich für mich alle Aspekte, die mich dorthin gebracht haben, wo und wer ich heute bin. Ein geeigneteres Motto oder einen geeigneteren Namen für meine Yogaschule kann ich mir nicht vorstellen.
Mein Ziel ist es, mit karuna meinen Traum von einem menschlichen Miteinander wahr werden zu lassen. Ich hoffe, dass karuna jedem, der sich darauf einlassen möchte, die Möglichkeit bietet, schrittweise zu sich selbst zu finden, Ruhe und Kraft in sich zu spüren und das Leben immer wieder neu zu entdecken.