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Kurse auf Spendenbasis

In meiner Anfangszeit als Yogalehrer war ich noch sehr auf der Suche. Ich habe viel ausprobiert, große Yogaklassen, kleine Yogaklassen, Einzelunterricht, Yogastunden im Fitnessstudio und in einer Physiopraxis. Es fühlte sich immer gut und richtig an – trotzdem gab es etwas, was nicht passte. Hinzu kam, dass ich immer wieder gefragt wurde, wieviel Geld ich für eine Yogastunde haben möchte. Dadurch entstand eine Situation, die sich für mich künstlich angefühlt hat.

Zum einen habe ich die Situation immer so erlebt, als müsste ich mich anpreisen und verkaufen. Die Leute kommen zu mir, bezahlen und es entsteht eine Erwartungshaltung, die ich bedienen muss. So wurde ich immer unfreier und habe das Unterrichten zunehmend als „Arbeit“ empfunden.

Zum anderen fand ich meine größte Freude immer in den Stunden, die ich für Freunde gegeben habe. Dort gab es keine Bezahlung, es gab nur eine gegenseitige Beziehung und Vertrauen. Aus diesen Stunden konnte ich immer sehr viel Kraft schöpfen und spürte, warum ich Yoga unterrichte und was Yoga mir bedeutet.

Gleichzeitig habe ich sehr viel über das Unterrichten von Yoga und Meditation gelesen. Hierbei bin ich auf eine Anleitung für Retreats gestoßen, welche ein buddhistischer Lehrer, Fred von Allmen, veröffentlicht hat. Fred von Allmen weist darauf hin, dass das, was ich unterrichte, „in keiner Weise mit materiellen Dingen aufgerechnet werden kann. Außerdem soll sie für jedermann zugänglich sein. Deshalb wird in der buddhistischen Tradition die Lehre umsonst weitergegeben. Zum Unterhalt des Lehrenden können die Teilnehmer durch Spenden beitragen. Dabei richtet sich die Höhe der Spende nach dem Vermögen des Spenders und danach, was es ihm wert ist. … Hingabe, Dienen und Großzügigkeit sind wesentliche Aspekte der spirituellen Praxis“. (teilweise Auszug aus dem Kapitel „Retreat“, S.20f des Buches „Die Freiheit entdecken“ von Fred von Allmen)

In dieser Sichtweise habe ich mich sehr wiedergefunden. Ich kann das Unterrichten zu einer gegenseitigen Sache machen, ich habe nicht mehr den Druck einer „Dienstleistung“ und das Unterrichten erhält einen Wert, der der Philosophie des Yoga entspricht.

Seither unterrichte ich ohne eine Gebühr für meine Stunden zu erheben. Wer möchte, darf gerne etwas in eine Spendenbox werfen – je nachdem, was möglich ist und was einem die Stunde wert war. Ich verwende die Spenden für mehrere Dinge:

Meine Frau und ich zahlen einem nepalesischen Jungen das Schulgeld, seitdem sein Dorf durch ein Erdbeben zerstört wurde und seine Familie ums Überleben kämpft.

Da immer wieder Menschen zu mir kommen, aber keine Yogamatte oder Mediationskissen haben, stelle ich für sie einige Matten, Kissen und Bolster zur Verfügung.